IBMs Innovate-Veranstaltung zeigte erneut, dass Softwareentwicklung weiterhin risikoreich ist…
„Es heißt, dass 70 Prozent aller Softwareprojekte die Vorgaben in irgendeiner Form nicht erfüllen. Die Zahl mag zu hoch sein, doch auf jeden Fall ist über die Hälfte aller Projekte am Ende zu teuer, zu zeitintensiv oder erzielt nicht die geforderte Qualität“, sagte Kristof Kloeckner, IBMs General Manager für den Rational-Bereich, auf der diese Woche organisierten Innovate 2014. Doch den Firmen würde nichts anderes übrig bleiben, als dieses Risiko einzugehen. „Nur mittels Software lassen sich heute deutliche Konkurrenzvorteile schaffen. Wer relevante Anwendungen schneller am Markt hat, hat eindeutig die Nase vorn – dazu gibt es keine Alternative“, so Kloeckner weiter. IBMs Cloud Chef Steve Robinson sagt es – Stephen O’Grady zitierend – noch prägnanter: „Softwareentwickler sind die neuen Königsmacher!“
Aber auch wenn die Mehrzahl der Projekte nicht hundertprozentig erfolgreich ist, steigt doch der Anteil der erfolgreichen Projekte seit Jahren kontinuierlich an. Diese Verbesserungen sind laut Kloeckner vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kommunikation zwischen den Entwicklern und den Anwendern enger und kontinuierlicher abläuft. „Ein konstantes Feedback von Anbeginn des Projekts an minimiert das Entwicklungsrisiko ganz erheblich. Wöchentliche oder sogar tägliche Abstimmungen können ein Projektdebakel weitgehend verhindern“, meint auch IBMs oberster Software-Chef Steve Mills, in dessen Geschäftsbereich immerhin 42.000 Entwickler beschäftigt sind.
Entwicklungszyklen von sechs bis zwölf Monaten sind laut Kristof Kloeckner, General Manager bei IBM Rational, trotz Continuous Delivery und DevOps die Norm.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Risikominimierung ist die Wiederverwendung bestehender Programme. Mills ist bekannt für seine strenge Haltung auf diesem Gebiet. „Ich weiß, dass jeder Entwickler am liebsten entwickeln möchten und lieber das Rad neu erfinden will, als ein bestehendes Programm zu benutzen, doch wir sind ein kommerzielles Unternehmen und können uns solche Wunschprogrammierung nicht leisten. Wer so arbeiten will, muss zu einer Hochschule oder einem Institut gehen“, lautet Mills Bekenntnis zur konsequenten Wiederverwendung.
Das hört sich plausibel an, doch es hat seine Schattenseiten. Nicht jedes Stück Software, das im Rahmen eines bestimmten Projekts erstellt wurde, lässt sich auch allgemein einsetzten. Viele implizite Vorgaben können eine generelle Nutzung nahezu unmöglich machen. Hinzu kommen häufig unsaubere APIs sowie eine zunehmende Komplexität, die daraus resultiert, dass zu komplexe Module zusammengefügt werden mussten, um einfache Aufgaben zu lösen. Ganz zu schweigen von den daraus resultierenden Performanceproblemen.
(Copyright Heise Zeitschriften Verlag)
MindApproach adressiert mit seinem Coaching- und Loesungsprofil besonders diese, durch die IBM formulierten Herausforderungen an zeitgemaesse Softwareentwicklung, basierend auf der Smart Software Factory.